Der „Gasthof zum weissen Ross“ wurde durch den ältesten Besitzer, den man noch weiß, Joseph Hirsch, um den uns allen noch bekannten Tanzsaal erweitert, der nur einen Fehler hatte, dass seine Bühne an der Längsseite lag und nicht, wie es gewiss praktischer gewesen wäre, an einer Stirnseite. Das gab die bekannten Schwierigkeiten mit der Bestuhlung für die Zuschauer, wenn hier bei den Winterfesten unserer Vereine Theater gespielt wurde. Diesen Gasthof kaufte Albert Schober, der aus dem Kreis Lüben zugezogen war, von Joseph Hirsch.

Das „weisse Ross“ brachte gleich nach dem 1. Weltkrieg eine kleine Überraschung ins Dorf, als Albert Schober an der Bühne rechts und links anmalen ließ: „Jeden Sonntag Tanz“. Damit war die alte Tradition unseres dörflichen Vergnügungsrhythmus, nach dem nur an den zweiten Feiertagen der drei großen kirchlichen Feste, zu Kirmes und Fastnacht, und natürlich bei den Festen der Vereine getanzt wurde, endgültig aufgegeben.

Albert Schober hatte offensichtlich als fortschrittlicher Geschäftsmann die neue Entwicklung im geselligen Leben der Zeit in Rechnung gesetzt; und der Zulauf besonders aus einigen Nachbardörfern (1919/1920) bewies, dass man hier nach der langen Enthaltsamkeit der Kriegsjahre einem allgemeinen Bedürfnis nachkam. Es darf noch einmal auf das Bild verwiesen werden. Dort erkennt man auf dem Hof des Gasthofs eine der alten Kutschen und besonders – sicher mit Freuden vermerkt – ein Karussell, sicher noch ein solches, wie wir Jungen sie oben auf der Bühne laufend und uns zwischen die Speichen des großen Rades stemmend drehen durften.


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